Brüche und Fronten – Der Nahostkrieg und der Antisemitismus in Deutschland
11 Dezember | 18:30 - 20:30
Vor 600 Jahren wurden Juden durch einen Ratsbeschluss aus Köln vertrieben – ein historisches Ereignis, das als Ausgangspunkt für das diesjährige Forum 321 dient. Der Impulsvortrag greift dieses Thema auf, während die Podiums-diskussion den aktuellen Nahostkonflikt und dessen Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland in den Mittelpunkt rückt.
Dabei liegt der Fokus besonders auf Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die Debatten führen zu tiefen Spaltungen in der Gesellschaft, da unterschiedliche Lager Position beziehen. Gleichzeitig kommt der ohnehin schon vorhandene Antisemitismus deutlicher zum Vorschein.
Themen wie Antisemitismusklauseln im Kulturbereich, Boykottaufrufe gegen jüdische Institutionen, die Bewegung „Strike Germany“ und öffentliche Pro-teste gegen die israelische Offensive in Gaza verschärfen die Spaltung in der deutschen Gesellschaft. Diese komplexen Fragestellungen sollen in einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde behandelt werden.
BEGRÜßUNG
Dr. Marcus Dekiert, Direktor Wallraf-Richartz-Museum
GRUßWORT
Bettina Levy, Vorstand Synagogen-Gemeinde Köln
EINFÜHRUNG
Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
IMPULSVORTRAG zur Ausweisung von 1424
PD Dr. Thomas Otten, Direktor MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln
PODIUM BRÜCHE UND FRONTEN – DER NAHOSTKONFLIKT UND DER ANTISEMITISMUS IN DEUTSCHLAND
Prof. Dr. Omri Boehm, Philosoph
PD Dr. Navid Kermani, Schriftsteller und Orientalist
Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Literaturwissenschaftlerin und Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt
Moderation: Anja Reinhardt, DLF
MUSIKALISCHE UNTERMALUNG: SISTANAGILA
Umrahmt wird die Veranstaltung von Sistanagila. Das Berliner Ensemble mit israelischen und iranischen Musikern präsentiert eine faszinierende Fusion aus Klezmer, Klassik, sephardischer und persischer Musik, gewürzt mit Percussion-Elementen des Ausnahmekünstlers Udi Shlomo. „Sistan“ heißt eine iranische Provinz, „Hava Nagila“ ein hebräisches Lied. Zusammen ergibt es „Sistanagila“, die über die Musik Botschaften des Miteinanders vermitteln, mit Hilfe von Klängen Brücken bauen zwischen Kulturen, die sich scheinbar unversöhnlich gegenüberstehen, in Wirklichkeit aber stark miteinander verbunden sind.