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Stolpersteinverlegung

16 Juni | 11:00 - 12:00

Gedenksteine für Dr. Friedrich „Fritz“ Spies und Ida Spies

Friedrich Hermann (Fritz) Spies wurde 1869 als einziger Sohn von Jakob und Dorothea Spies im Kreis Siegen geboren. Nach seinem Studium der Zahnmedizin lebte er einige Jahre in Süddeutschland. 1903 heiratete er die 1872 in Würzburg geborene Ida Nora Mayer. 1910 ließ sich das kinderlose Ehepaar in Köln nieder, wo Friedrich Spies in den folgenden Jahren an wechselnden Adressen als Zahnarzt praktizierte. 1928 eröffnete er, mittlerweile promoviert, eine neue Praxis in der Koblenzer Straße 80, wo er auch bis zu seinem Tod lebte.

Ein ehemaliger Patient beschrieb Fritz Spies als tüchtigen, beliebten und angesehenen Bürger und Zahnarzt, der weit über das Rentenalter hinaus arbeitete.

Obwohl Ida Nora Mayer aus einer jüdischen Familie stammte, war sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten durch ihren evangelischen Ehemann zunächst weitestgehend vor der antisemitischen Verfolgung durch das NS-Regime geschützt. Im September 1944 erhielt sie jedoch, wie alle Ehepartner aus jüdisch-nichtjüdischen Ehen und deren Kinder, den Befehl, sich im Deportationslager Köln-Müngersdorf einzufinden. Von dort wurde sie am 1. Oktober 1944 in die Kleine Festung Theresienstadt deportiert.

Wenige Tage später erhielt Friedrich Spieß die amtliche Mitteilung, dass seine Frau nicht mehr lebte. Überzeugt von dieser Nachricht, nahm er sich Mitte Oktober in seiner Wohnung in der Koblenzer Straße 80 das Leben. Er wurde am 27. Oktober 1944 auf dem Südfriedhof in Köln-Zollstock in kleinstem Kreis beerdigt.

Ida Nora Mayer überlebte die Haftzeit in Theresienstadt und kehrte im Sommer 1945 nach Köln zurück. Erst dort erfuhr sie vom Suizid ihres Mannes, der sie nach Angaben von Zeitgenossen verzweifeln ließ. Sie lebte fortan zurückgezogen in ihrer alten Wohnung in der Koblenzer Straße 80, in der sich ihr Mann erhängt hatte. Dort starb sie im Oktober 1950 an Altersschwäche. Ihre Urne wurde ebenfalls auf dem Südfriedhof beigesetzt.

Patin ist eine Privatperson

Details

Datum:
16 Juni
Zeit:
11:00 - 12:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstalter

NS-Dokumentationszentrum
Telefon
022122127949
E-Mail
melanie.longerich@stadt-koeln.de
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Veranstaltungsort

Koblenzer Straße/Ecke Schönhauser Straße
Köln-Bayenthal, 50968 Google Karte anzeigen