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Stolpersteinverlegung

13 Juni | 12:30 - 13:00

Gedenkstein für Olga Oppenheimer, gesch. Worringer

Patin ist die Enkelin Olga Oppenheimers, Julia Worringer

Olga Oppenheimer, geboren 1886 in Köln, war eine avantgardistische Malerin und Grafikerin.  Ihr Zeichentalent wurde früh gefördert. Ihre Eltern Max Salomon und Wilhelmine Emilie Oppenheimer mieteten der ältesten Tochter schon zu Schulzeiten ein eigenes Atelier. Ab 1906 studierte sie in München, 1909 finanzierten die Eltern ein Studienjahr in Paris an der Académie Ranson. 1910 richtete Oppenheimer im Gereonshaus, in dem sich auch die Versicherungsagentur des Vaters befand, ihr Atelier ein und eröffnete die „Mal- und Zeichenschule Olga Oppenheimer“. In den folgenden drei Jahren war sie in fast allen wichtigen Ausstellungen der Avantgarde im Rheinland und als einzige Künstlerin aus Deutschland im Frühjahr 1913 bei der Armory Show in den USA vertreten.

1911 war sie Gründungsmitglied der Künstler*innenvereinigung „Gereonsklub“, der sich als Forum für moderne Kunst zur Förderung avangardistischer europäischer Kunst im Rheinland verstand. Olga Oppenheimer und der expressionistische Graphiker Franz M. Jansen organisierten mit Emmy Worringer das Ausstellungs- und Vortragsprogramm. Auch im Restaurant des Zoologischen Gartens (heute: „Zoo Event“), das die Witwe Berta Worringer mit ihrem jüngsten Sohn Adolf betrieb, fanden Ausstellungen und Künstlertreffen statt.

Im Oktober 1913 heiratete Olga Oppenheimer Adolf R. Worringer und lebte in Köln-Riehl in der Bodinusstr. 2 nahe dem Zoo. 1914 kam der Sohn Robert zur Welt, der später wie sein Vater Gastwirt wurde. 1916 folgte der zweite Sohn Ulrich, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Bankier arbeitete. Warum sie ihr Atelier mit der Eheschließung aufgab ist ebenso wenig bekannt wie der Verbleib der Mehrheit ihrer Kunstwerke.

Nach der Rückkehr ihres Mannes von der Front wurde Olga Worringer 1918 in das Marienkrankenhaus der Kranken- und Pflegeanstalt Waldbreitbach bei Neuwied eingewiesen. Den Söhnen verschwieg die Familie den Verbleib der Mutter. Im Herbst 1935 wurde die Ehe geschieden.

Am 10. Februar 1941 erfolgte im Rahmen einer „Sonderaktion“ zur Vernichtung jüdischer älterer Patient*innen die Verlegung in die Zwischenanstalt Andernach, am Tag darauf gelangte Oppenheimer in einem Sammeltransport in die Tötungsanstalt Hadamar, wo sie am folgenden Tag ermordet wurde. 2026 wird am Gereonshaus eine Informationstafel zu Leben und Werk der Künstlerin enthüllt.

(Basierend auf einem Text von Dr. Christl Wickert)

Details

Datum:
13 Juni
Zeit:
12:30 - 13:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstalter

NS-Dokumentationszentrum
Telefon
022122127949
E-Mail
melanie.longerich@stadt-koeln.de
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Veranstaltungsort

Bodinusstraße 2
Bodinusstraße 2
Köln-Riehl, 50735
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