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Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zaunes schaute
25 August | 19:00 - 20:15
In dem Theaterstück werden vier Tiere aus dem (historisch verbürgten) Tiergarten Buchenwald Zeugen dessen, was die „Gestiefelten“ den „Gestreiften“ auf der anderen Seite des KZ-Zaunes antun.
Dem Stück gelingt es meisterhaft, ein brisantes historisches Thema literarisch-szenisch überzeugend aufzubereiten und zugleich eine Parabel auf unsere Gesellschaft zu entwickeln. Diese Gesellschaft, die durch die Medien über den europäischen Zaun blickt und das grausame Geschehen in der Welt beobachtet, neigt dazu, ähnliche Strategien zu entwickeln wie die Tiere im Zoo. Das Stück fordert uns alle auf, darüber nachzudenken, was wir tun können, wenn auf der anderen Seite des Zauns, sei es physisch oder in unseren Köpfen, die Menschenwürde mit Füßen getreten wird.
Kinder und Erwachsene werden tagtäglich mit Krieg, Tod, Folter, Flucht und Vertreibung konfrontiert. Zusammen mit den Tieren, die gewohnt witzig und possierlich wie in allen anderen Tierstücken daherkommen, erlebt das Publikum durch die Augen der Tiere die unglaublichen Vorgänge mit. So selbstverständlich und beiläufig, wie früher ‚unwertes‘ Leben getötet wurde, so beiläufig fallen auch hier einige der ‚gestreiften‘ Häftlinge der Willkür ihrer Machthaber zum Opfer. Die Reaktionen der Tiere stehen stellvertretend für das Verhalten der Menschen damals im sogenannten »Dritten Reich«. Sie stehen aber eben auch für unser Verhalten heute.
„Es ist kein Stück über das Konzentrationslager Buchenwald“, sagt Jens Raschke über seinen Text, der 2014 mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet wurde. Die entscheidende Frage für den Autor war: Hinsehen wie der Bär oder wegschauen wie der Pavian.
Das Theater am Willhelmsplatz wird die Aufführungen des Stückes an folgenden Daten jeweils von 19 Uhr bis 20 Uhr machen: