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Ich muss hoffen, dass er stirbt
22 Mai | 19:00 - 21:00
Der anarchistische Schriftsteller Erich Mühsam (1878 Berlin bis 1934 Konzentrationslager Oranienburg) war als eines von vier Kindern des Lübecker Apothekers Siegfried Seligmann Mühsam der jüngste Spross einer kaisertreuen deutsch-jüdischen Familie. Aufgrund seines Lebens als Bohemien und seiner politischen Aktivitäten galt der gelernte Apothekergehilfe als schwarzes Schaf unter den Geschwistern. 1918/1919 war er einer der wichtigsten Protagonisten der Münchner Räterepublik. Wenige Wochen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde Erich Mühsam Ende Februar 1933 verhaftet, noch bevor die Nazis im Mai 1933 seine Schriften verbrannten. Im Juli 1934 wurde er im Konzentrationslager Oranienburg ermordet.
Unter ständiger Geldnot leidend, hoffte der junge Erich Mühsam auf das mutmaßlich umfängliche Erbe seines Erzeugers. Seit 1910 kränkelte Vater Siegfried Mühsam, so dass sich Erichs familienbezogene Tagebucheintragungen vorwiegend auf seine Lebenssituation und finanzielle Probleme sowie das schwierige Verhältnis zum Vater beziehen.
Eine Lesung mit Frank Leimkugel und anderen: Der anarchistische Schriftsteller und Apothekergehilfe Erich Mühsam (1878 bis 1934) und seine Familie im Spiegel von Tagebuchaufzeichnungen
Die Lesung, die den Zeitrahmen bis zur Eröffnung des Testaments 1915 umfasst, vermittelt eine spannende familiäre Innensicht aus der Perspektive des vermeintlich schwächsten, späterhin jedoch berühmtesten Mitglieds der Mühsam-Familie.
Zu Worte kommen:
- Erich
- Vater Siegfried (Apotheker)
- Bruder Hans (Arzt)
- Schwester Charlotte Landau-Mühsam (Frauenrechtlerin)
- Cousin Paul Mühsam (Jurist und Schriftsteller)
Anmeldung und Infos: germaniajudaica@stbib-koeln.de und 0221 / 23 23 49