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Die Heldin von Auschwitz
21 März | 17:00 - 18:30
FreeLeben und Widerstand der Mala Zimetbaum
Nur wenige Schritte trennt sie vom Galgen. Da schneidet sich die Gefangene Mala Zimetbaum mit einer Rasierklinge in die Pulsadern. Ein SS-Mann packt sie am Arm. Mala reißt sich frei, schlägt ihm ins Gesicht und ruft: „Mörder, bald werdet ihr bezahlen müssen.“
In Brzesko, östlich von Krakau, wird Mala 1918 in eine jüdisch-polnische Familie geboren. Seit 1928 leben die Eltern mit den vier Kindern in Antwerpen, eine moderne Metropole. Ab 1933 arbeitet Mala, die Polnisch, Niederländisch, Französisch, Deutsch spricht und zielstrebig ihr Leben als moderne junge Frau gestaltet, in einem eleganten Modegeschäft.
Am 10. Mai 1940 wird Belgien überfallen und von den Deutschen besetzt. Die Jüdin Mala wird im September 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Wegen ihrer Sprachkenntnisse als Dolmetscherin eingesetzt, hat Mala Einblick in alle Vernichtungsaktionen. Klug und risikobereit nützt sie ihre Informationen: Sie rettet weibliche Häftlinge vor der Selektion ins Gas, verschafft ihnen leichtere Arbeit, knüpft Kontakte zwischen Widerstandsgruppen. Am 24. Juni 1944 gelingt Mala mit dem Polen Edward Galinski die Flucht aus dem Lager. Doch sie werden gefasst und am 15. September ermordet.
Die Autorin: Barbara Beuys hat die erste umfassende Biografie der jüdischen Widerstandskämpferin Mala Zimetbaum geschrieben. „Als ich während der Corona-Pandemie die Demonstrationen von Querdenkern gesehen habe, wie sie sich einen gelben Judenstern anhefteten, war mir klar, dass ich dem etwas entgegensetzen muss. Und sehr schnell bin ich auf die außergewöhnliche und mutige Mala Zimetbaum gestoßen, in deren Persönlichkeit ich mit der Biografie tief eingetaucht bin.“
Nach ihrer Promotion in Geschichte arbeitete Barbara Beuys als Redakteurin u. a. bei Stern, Merian, DIE ZEIT. In über 20 Büchern hat sie mehrfach Biografien und Perspektiven aus der Zeit des Nationalsozialismus neu und spannend erzählt