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Stolpersteinverlegung

12 Juni | 12:30 - 13:30

Gedenksteine für Dr. Alfred Alsberg, Martha Alsberg, geb. Eichengrün, Fritz Richard Alsberg, Heinz Alsberg und Eva Alsberg

Paten sind zwei Privatpersonen

Alfred Alsberg wurde 1883 als zweitältester Sohn von Siegfried und Emma Alsberg in Hagen geboren. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Köln, wo Siegfried mit seinem Bruder Louis Alsberg 1886 die Kurzwaren- und Knopfgroßhandlung „L & S Alsberg“ eröffnete. Das Geschäft florierte und entwickelte sich innerhalb von drei Jahrzehnten zu einem weitverzweigten Warenhauskonzern mit Niederlassungen in über Dutzend Städten.

Alfred Alsberg wuchs mit fünf Geschwistern in Köln auf. Während des Ersten Weltkrieges wurde der promovierte Jurist mehrmals wegen seiner Tapferkeit ausgezeichnet: 1919 heiratete er Martha Eichengrün, die 1895 in Witten geboren wurde. Das Paar ließ sich am Hohenstaufenring 43 nieder, wo 1920 Sohn Fritz Richard geboren wurde. 1921 folgte Sohn Heinz, und 1924 wurde Eva als einzige Tochter geboren. Alfred Alsberg war inzwischen in die Geschäftsleitung der Warenhauskette eingestiegen. Mitte der 1920er bezog die fünfköpfige Familie eine Villa in der Straße Am Morsdorfer Hof 35. Die beiden Söhne besuchten das Schillergymnasium, Tochter Eva die Königin Luise-Schule.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderten sich die Lebensumstände dramatisch. Die Warenhauskette wurde „arisiert“. Anfang der 1940er Jahre mussten Alfred und Martha Alsberg ihr Haus am Morsdorfer Hof und einen Großteil ihres Besitzes weit unter Wert verkaufen und wurden in eine Zweizimmerwohnung in der Spichernstraße 34 eingewiesen. Am 22. Oktober 1941 wurden sie in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo Alfred Alsberg im November 1943 an Hunger und Entkräftung starb. Martha Alsberg wurde im Juni 1944 in das Vernichtungslager Kulmhof verschleppt und dort nach ihrer Ankunft ermordet.

Fritz Richard, Heinz und Eva Alsberg war 1939 auf unterschiedlichen Wegen die Flucht nach England gelungen. Fritz Richard wurde Textilchemiker und ließ sich dauerhaft in England nieder. Heinz wurde zum Beginn des Zweiten Weltkriegs interniert und 1940 in ein Lager nach Kanada verschifft. Einige Jahre nach Kriegsende zog er in die USA und gründete in Chicago eine Familie. Eva heiratete 1950 in Großbritannien den jamaikanischen Diplomaten Herbert Samuel Walker und starb 2020 auf Jamaica.

Eine Nachfahrin der Familie wird zur Verlegung anreisen.

Details

Datum:
12 Juni
Zeit:
12:30 - 13:30

Veranstalter

NS-Dokumentationszentrum
Telefon
022122127949
E-Mail
melanie.longerich@stadt-koeln.de
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Veranstaltungsort

Morsdorfer Hof 35
Köln-Braunsfeld, 50933 Google Karte anzeigen