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Arbeitsmaiden – Tagebücher von Waltraut Bellingrath

11 September | 18:00 - 19:30

Die aus Wuppertal stammende, dort aber im Juni 1943 ausgebombte
Waltraut Bellingrath hat nach dem Zweiten Weltkrieg
Medizin studiert und später jahrzehntelang als Ärztin unter
dem Namen Albrecht-Bellingrath in Frankfurt a. M. praktiziert.
Ihre Tagebücher nebst weiteren wichtigen Dokumenten hat
sie dem NS-Dokumentationszentrum in Köln überlassen. Zu
diesem Nachlass gehören auch mehrere Fotoalben, die eine
aufschlussreiche Illustrierung der geplanten Veröffentlichung
ermöglichen.
Der Vater Dr. Erich Bellingrath war unmittelbar nach dem
deutschen Überfall auf Polen 1939 als Verwalter wechselnder
Finanzämter in den von Deutschland als ›Reichsgau Wartheland‹
annektierten westpolnischen Gebieten abgeordnet worden.
Die Mutter zog zu ihm. Nur Tochter Waltraut blieb im
Westen, während die Eltern im 1000 km entfernten Ostrowo
lebten. In Erfurt machte sie ihr Abitur.
Der Vater wurde im Warthegau Zeuge schwerer Kriegs- und
Menschenrechtsverbrechen gegen die polnische Bevölkerung
und insbesondere deren jüdischen Anteil. Auch das wird in
der Veröffentlichung dokumentiert und mit bisher unveröffentlichten
Fotos aus den Fotoalben belegt.
Die lokale Perspektive der Tagebuchaufzeichnungen wird
dadurch kontrastiert mit den gesamtgeschichtlichen Zusammenhängen.
Ein kritischer Blick darauf, wie sich die Menschen
mit dem verbrecherischen Naziregime ›arrangierten‹,
wird dadurch möglich

Details

Veranstalter

  • Verein für Geschichte e.V. Pulheim

Veranstaltungsort