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Ausstellung „Wehrhafte Demokratie“ – Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
Das 1924 gegründete Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold stellt die größte demokratische Organisation der Weimarer Republik dar. Die junge Republik ist in den vorangegangenen Jahren wiederholt Angriffen von Rechts- und Linksextremisten ausgesetzt. Politische Morde und Revolten erschüttern die Demokratie. Parteilose, Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), der liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und der katholischen Zentrumspartei (Zentrum) engagieren sich im Reichsbanner. Das Ziel des Bundes ist es, die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen. Dem Reichsbanner stehen Nationalsozialisten, Monarchisten und Kommunisten gegenüber.
Die Gründung der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland ist für das Reichsbanner von besonderer Bedeutung. Eine zentrale Aufgabe des Reichsbanners besteht darin, politische Versammlungen und Demonstrationen zu schützen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die politische Bildung. Lange vor 1933 macht der republikanische Bund auf die drohende Zerschlagung der Demokratie durch die Nationalsozialisten aufmerksam. Gegen Ende der Weimarer Republik wenden sich Reichsbanner-Angehörige zunehmend gegen die NS-Bewegung. Zu deren Abwehr gründen SPD, Massenorganisationen und Reichsbanner 1931 das Bündnis „Eiserne Front“. Viele Mitglieder des Reichsbanners sind auch nach 1933 nicht bereit, sich den Nationalsozialisten zu unterwerfen. Ihr Engagement gilt dem Widerstand gegen die Diktatur. Nach Kriegsende ist es den ehemaligen Mitgliedern des Reichsbanners ein Anliegen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger für eine demokratische Gesellschaft einsetzen.
Die Ausstellung präsentiert auf 48 Rollbannern die Geschichte der größten demokratischen Massenorganisation der Weimarer Republik in deutscher Sprache. Anhand zahlreicher bisher unbekannter Fotos und Dokumente informiert sie in vier Abschnitten über die Gründung und Ziele des Reichsbanners, seine Aktivitäten sowie den Widerstand von Reichsbannerangehörigen gegen den Nationalsozialismus und das politische Engagement ehemaliger Reichsbannermitglieder nach dem Zweiten Weltkrieg.
